Tibet - Kailash

 

"Wer kann eine Landschaft beschreiben,

welche diese Unendlichkeit atmet - wo sich blaue Seen

inmitten smaragdgrünen Weidelands und von goldenen Hügeln umgeben,

gegen eine ferne Kette von Schneebergen abheben,

in deren Mitte sich der blendend weiße Dom des Kailash erhebt,

das `Schneejuwel`, wie die Tibeter den heiligen Berg liebevoll nennen.

Es ist zweifellos einer der erhebendsten Anblicke dieser Erde."

 

Kailash

 

Kailash

 

Der Kailash (offizielle Bezeichnung: Kangrinboqê) ist ein 6714 Meter hoher Berg im Gangdise Shan, dem westlichen Teil der Gebirgszüge des Transhimalaya in Tibet. Seine Spitze hat eine außergewöhnlich symmetrische Form und gleicht einer Pyramide, die ganzjährig mit Schnee bedeckt ist. In seinem Gebiet entspringen vier große Flüsse des südasiatischen Raums, im Norden der Indus, im Osten der Yarlung Zangbo (Brahmaputra), im Westen der Satluj und der Karnali im Süden.

Der Berg ist aus Rücksicht auf seine religiöse Bedeutung bisher unbestiegen. Die erste Genehmigung zur Besteigung wurde zwar 1985 Reinhold Messner erteilt, der eine Genehmigung für das umgebende Gebiet beantragte. Dieser verzichtete aber auf die Ausführung. Seitdem wurde keine weitere Erlaubnis erteilt, auch nicht im Jahr 2001, als der Spanier Jesús Martinez Novaz seine geplante Expedition als "politische Demonstration gegen Umweltzerstörung und für größeres, globales Bewusstsein" deklarierte. Dies führte jedoch zu weltweiten Protesten verschiedener Religionsgruppen, die, unterstützt von berühmten Bergsteigern, eine Besteigung des Kailash ablehnen.Durch die besondere Form und Lage zählt er im Tibetischen Buddhismus, Hinduismus, Jainismus und Bön - somit für eine große Anzahl von Menschen - zu den bedeutendsten spirituellen Orten und gilt als heiligster Berg. Eine Umrundung des Berges (Tib.: Kora oder Sanskrit: Parikrama) auf einem ca. 53 km langen Weg, der bis in eine Höhe von ca. 5700 Meter über den Dölma La (Tib. für Grüne Tara ) führt, ist die wichtigste Pilgerreisen für Anhänger dieser Religionen. Die Richtung der Umrundung erfolgt dabei in Abhängigkeit von der Religionszugehörigkeit des Pilgers. Buddhisten, Hinduismus und Jainismus im Uhrzeigersinn, Anhänger des Bön gegen den Uhrzeigersinn. Der tibetische Kalender sieht zudem vor, dass in bestimmten Zeiträumen Umrundungen einen anderen Stellenwert haben, so zählt bspw. im Jahr des Pferdes jede Runde sechsfach.Der durch die besondere Form im tibetischen Buddhismus auch "Großes Schneejuwel" (gangs rin po che) genannte Berg ist das Zentrum eines Welt-Mandalas. So ist er gleichgesetzt mit dem mythischen Weltenberg Meru, der zentralen Achse der Welt.Wie bei den tibetischen Buddhisten gilt der Berg als die Manifestation des Berges Meru. Weiterhin wird der Berg als einer der Wohnsitze des Gottes Shiva angesehen.Die Jainas nennen den Berg Astapada (Achtfüssler, Spinne). Alle Orte, an denen wichtige religiöse Propheten (Tirthankara) der Jainas zur Welt kamen oder diese verließen, werden als Tirthas, heilige Orte, verehrt und gelten als Wallfahrtsorte. Da gleich zwei ihrer wichtigsten Religionsstifter ihre Erlösung auf dem Berg erlangten, ist der Astapada ein wichtiger Pilgerort. Der erste Tirthankara Rishambha erlangte am Ende seines Lebens auf dem Berg nach sechseinhalbtägigem Fasten die Erleuchtung. Einer seiner Söhne, Bharata, erlangte ebenfalls auf dem Berg die Erlösung.Pilger erhalten durch die asketische Umrundung des Berges großen spirituellen Lohn.In der Bön-Religion steht der Yundrung Gutseg genannte Berg für das spirituelle Zentrum des alten Bön-Reiches Zhang-Zhung.

Kailash - Thangka

 

 

 

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